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Marketing

Wenn das E-Mail-Postfach in Werbemails ertrinkt

Als Unternehmensberatung für Strategie, Marketing und Organisation haben wr quasi eine angeborene Neugier, wenn es darum geht zu ergründen, was wohl hinter dem ein oder anderen ominösen Angebot steckt. So war es auch, als wir ein Gewinnspiel entdeckten, das von sich behauptete, täglich eine Million Euro auszuspielen. Als „Gegenleistung“ erklärte man sich bereit, gelegentliche Newsletter der mit diesem Gewinnspiel werbenden Unternehmen zu empfangen.

Nein, keine Angst, wir sind nicht völlig wahnsinnig. Für solcherlei Spielchen besitzen wir eine Art Junk-Mail-Adresse, über die wir keine ernstzunehmenden E-Mails erwarten. Aber immerhin können wir darüber kontrollieren, was „gelegentliche Newsletter“ tatsächlich bedeuten. In diesem Falle waren es kürzlich über 600 Werbemails in gerade einmal 15 Tagen.

Das Faszinierende daran ist, welche E-Mail-Flut solch eine Einverständniserklärung hervorruft. Wobei es danach offensichtlich unmöglich ist, jemals wieder aus diesem E-Mail-Verteiler herauszukommen. Denn es sind immer neue Absender dabei, obwohl die dazugehörige E-Mail-Adresse nirgendwo öffentlich hinterlegt ist. Die Methoden dieser Newsletter-Versender gleichen mithin denjenigen der Spammer. Einziger Unterschied: Man wird im Spam eben sogar namentlich angesprochen.

Toll ist, dass man wirklich wahllos alles erhält. Egal ob nun Damen- oder Herrenmode, der Wechsel der Versicherung, Reiseangebote oder Partnersuche:  Man wird gnadenlos zugeschüttet. Gut, wir rufen diesen Datenmüll alle paar Tage ab und löschen ihn einfach komplett. Das kostet nicht wirklich Zeit und Geld. Was uns dabei eher interessiert ist das Thema Werbewirkung.

Und ganau hier sehen wir das eigentliche Problem solcher Massenmails. Denn der Großteil der Empfänger wird voraussichtlich nach einiger Zeit genervt Vermeidungsstrategien entwickeln. So werden sie sich z.B. einfach eine neue E-Mail-Adresse zulegen oder im E-Mail-Programm die jeweiligen Absender blockieren.

Nun kann man natürlich argumentieren, dass es aufgrund der geringen Kosten des massenhaften E-Mail-Versands nicht darauf ankäme. Andererseits stellt sich uns immer die Frage, ob es wirklich der Reputation der eigenen Marke zuträglich ist, wenn Verbraucher derart mit Werbebotschaften bombardiert werden. Zwar verwenden viele dieser E-Mail-Versender offensichtlich Partnerprogramme, so dass sich der Versand dieser E-Mails der Kontrolle der jeweils beworbenen Markenartikler entzieht. Ob dies immer im Sinne der jeweiligen Markenartikler ist sei demnach dahingestellt. Das Umfeld und die Seriosität der entsprechenden Massenmails sind faktisch nicht zu kontrollieren.

Hinzu kommt, dass viele Verbraucher gar nicht wissen, wie das System der Partnerprogramme funktioniert. Sie erhalten demnach nach ihrem Verständnis eine E-Mail von einem Markenartikler bzw. von einer von diesem Markenartikler beauftragten Agentur. Da diese E-Mails jedoch gleichsam wie Spam versendet werden und entsprechend häufig eingehen, werden die Empfänger der Werbeflut entsprechend genervt reagieren.

Gut, wenn der Markenartikler Glück hat, wird die Werbebotschaft nicht einmal mehr wahrgenommen. Denn dann wird nur noch blind weggeklickt. Insofern erscheint es fraglich, ob es wirklich die geeignete Strategie ist, der Problematik des Information Overload entgegenzuwirken, indem man die Konsumenten mit noch mehr Werbung zuschüttet.

Was aber tun, um sich trotz der zunehmenden Vielfalt von Anbietern dennoch prägnant im Markt zu präsentieren? Nun, hier gibt es durchaus Ansätze, den Spieß quasi herumzudrehen und Verbraucher für Ihr Unternehmen zu interessieren. Denn Hand auf’s Herz: Ein penetrantes „Kauf mich! Kauf mich!“ ist letztlich nur noch nervtötend und einfallslos.

>> viraler Markenaufbau

Bildnachweis: Lizenzfreies Bild aus der Datenbank Free PhotosBank

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