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Marketing

Twitter automatisch

Per E-Mail bekamen wir kürzlich die Nachricht: Auf unserem Twitter-Profil haben wir einen neuen Follower. Nun ist das ja an und für sich gar nicht mal schlecht. Denn wie sich mittlerweile immer weiter herumspricht, kann Twitter durchaus eine interessante und überdies kostenlose Möglichkeit sein, ein wenig Werbung in eigener Sache zu betreiben.

Auch das ist zunächst einmal durchaus positiv zu sehen, denn der Ansatz von Twitter, anderen Menschen zu erzählen, was man denn gerade macht, kann ja auch aus Unternehmenssicht interessant sein. Immerhin kann ein Unternehmen ja durchaus auch für andere Internet-Nutzer interessante Informationen bereitstellen oder aber Nachrichtenredaktionen können auf diese Art kurz und knapp über aktuelle Themen informieren. Der Link auf den entsprechenden Beitrag auf der eigenen Webseite gehört entsprechend dazu.

Allerdings haben wir bei der Überprüfung unseres neuen Followers entdeckt, dass er Werbung für ein Tool macht, das auf den automatischen Aufbau von Followern aus ist. Was ist demnach davon zu halten? Nun, nach unserer Meinung: Nichts! Klar, bei Verwendung solcher Tools erhöht man automatisch rapide die Zahl seiner Follower. Aber es ist auch die Frage zu stellen, ob diese automatischen Follower den Nachrichten auch tatsächlich folgen. Vermutlich eher nicht und die kommunizierte Botschaft kommt somit gar nicht bei einem interessierten Empfänger an.

Die Befürworter dieser Technik gehen zwar davon aus, dass die Kosten solcher Software gering wären und somit die Arbeitszeit kompensieren, die man zum Aufbau echter Follower benötigt. Zudem würde, so die Argumentation, das Ranking bei Twitter extrem gesteigert. Solche Argumentation erinnert jedoch stark an die Diskussionen um den gezielten Linkaufbau, mit dem versucht wurde, den Google PageRank zu beeinflussen.

Erfahrungsgemäß rufen alle Versuche der künstlichen (also meist technischen) Beeinflussung von Suchmaschinenergebnissen oder Netzwerken des Social Web über kurz oder lang Abwehrreaktionen hervor. So achtet z.B. Twitter bereits darauf, dass ab einer bestimmten Anzahl derjenigen Profile, denen man selber folgt, ein gewisses Verhältnis zu denjenigen Profilen bestehen muss, die auch bereit sind, dem jeweiligen Urheber zu folgen. Anders ausgedrückt: Folgen mir nur einige weniger Nutzer und ich folge gleich mehreren hundert, spricht einiges dafür, dass ich mittels Spamming im Ranking nach vorne kommen möchte. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine solche Strategie von einem dauerhaften Erfolg gekrönt ist, erscheint uns begrenzt. Nach unserer Einschätzung wird vielmehr Twitter seine Überwachungsmechanismen ausbauen und die klassischen Suchmaschinen werden solche Profile ebenfalls zurückstufen.

Wie immer zeigt sich, dass solche Tricks niemals wirklichen Erfolg im Rahmen der Unternehmens-Kommunikation bringen können. Denn Hand aufs Herz: Auch Sie sind doch vermutlich eher an richtigen Inhalten interessiert und nicht an einer Sammlung von Werbelinks, die lieblos zusammengehauen und danach automatisiert an möglichst viele virtuelle und anonyme Follower posaunt werden. Erfahrungsgemäß stehen Menschen eben doch auf echte Inhalte, die auch von Menschen gemacht werden.

Bildnachweis: Twitter

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