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Spam & Konsorten

Gewerbeauskunft-Zentrale – Die Bauernfänger von der GWE-Wirtschaftsinformations GmbH

Heute hatten wir wieder einmal einen Brief in unserem Briefkasten, über den es sich zu berichten lohnt. Der Brief steckte in einem Umschlag aus Recycling-Papier und trug den Stempel: „Gewerbeauskunft-Zentrale.de“. Schon beim Entnehmen des Briefes aus dem Briefkasten dachten wir uns also: „Ah, Neues von der Front der Formularbetrüger!“ Und genau so war es dann auch.

Dieses Mal schreibt also die GWE-Wirtschaftsinformations GmbH mit Sitz auf der Hauptstraße 34 in 40597 Düsseldorf. Angeboten wird ein Eintrag in das garantiert sinnlose und auch nutzlose Register der Gewerbeauskunft-Zentrale.

Was sollen wir sagen? Langsam wird es echt langweilig mit all den Formularbetrugs-Spammern. Immerhin scheint sich diese Bauernfängerei ja doch zu lohnen. Denn es finden sich ja immer mehr Trittbrettfahrer, die im Fahrwasser ähnlich seriöser Angebote versuchen, ehrlich arbeitende Menschen mit Ihrem Schund über den Tisch zu ziehen.

Der Brief der GWE-Wirtschaftsinformations GmbH ist wie der Umschlag aus Recycling-Papier und soll damit wohl ein amtliches Schreiben vortäuschen. Oben auf diesem Briefpost-Spam steht dick und fett:

Gewerbeauskunft-Zentrale
– Erfassung gewerblicher Einträge –

Na, das klingt ja schonmal richtig wichtig, oder? Nicht ganz so fett ist übrigens der Passus „Eintragsangebot zur Empfehlung Ihres Betriebes“ hervorgehoben. Und man muss den Text schon aufmerksam studieren um die Stelle zu finden, an der dem Leser offenbart wird, dass diese sinnlose Leistung 39,85 € monatlich zuzüglich der gesetzlichen Mehrwertsteuer kostet. Praktischerweise wird dieser Betrag nur einmal im Jahr berechnet, so dass für den Eintrag in der nutzlosen Gewerbeauskunft-Zentrale satte 478,20 € netto auf einen Schlag zu berappen sind.

Dafür bekommt der über den Tisch gezogene Unternehmer einen Basiseintrag auf diesem blödsinnigen Verzeichnis verpasst. Dieser enthält: Name, Adresse, Telefon, Telefax, Informationstext, E-Mail, Internetadresse „inklusive Verlinkung auf Ihre Homepage“ und einen integrierten automatischen Routenplaner.

Wahnsinn! Das gibt es bei Qype oder natürlich Google Places umsonst. Und da Qype und Google definitiv bekannter sind als die Gewerbeauskunft-Zentrale dürfte nun jedem noch zweifelnden Leser klar sein, dass der Eintrag in der Gewerbeauskunft-Zentrale ein echter Griff ins Klo ist.

Dummerweise schließt man jedoch zunächst einmal einen Vertrag mit den Bauernfängern und bestellt den nutzlosen Basiseintrag im Verzeichnis Gewerbeauskunft-Zentrale.de für zwei Jahre. Sofern man nicht rechtzeitig kündigt, verlängert sich dieser Blödsinn natürlich noch automatisch.

Ja, was soll man da noch sagen? Wer darauf hereinfällt ist wie immer selber schuld. Merkwürdig ist jedoch, dass sich offenbar immer wieder Menschen finden, die solch ins Haus flatterndes Altpapier ohne jede weitere Prüfung unterschreiben.

Hier könnten viele Unternehmen nach unserer Auffassung richtig viel Geld sparen. Denn das geradezu inflationäre Auftreten des Formularbetrug-Spams zeigt doch, dass dies ein richtig gutes Geschäft sein muss. Bedenkt man, dass dieser Mist sogar per Briefpost verschickt wird (was ja nun wirklich mehr kostet als per E-Mail verbreiteter Spam) und bedenkt man weiter, dass die Versandkosten durch die Beiträge über den Tisch gezogener Menschen gedeckt werden müssen, bevor man damit in die Gewinnzone fährt so ahnt man, was für ein Geschäft dieser Schwindel sein muss.

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