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Spam & Konsorten

Die Formularbetrüger sind wieder unterwegs

Die Formularbetrüger sind wieder unterwegs. Oder sollten wir sagen: Immer noch? Nun ja, vermutlich werden die Formularbetrüger mit ihrem Nepp so lange weitermachen, wie sie immer wieder Opfer für ihren Nepp finden.

Diese Woche haben uns gleich drei (!) alte Bekannte angeschrieben: Zunächst ging ein Schreiben des nutzlosen Ausstellerverzeichnisses Expo-Guide ein. Gestern folgte dann, ebenfalls auf dem Postweg, ein Schreiben des hochseriösen Unternehmens Deutsche Markenverlängerungs AG. Ja, und heute hatten wir dann zu allem Überfluss noch eine E-Mail des Absenders Gelbes Branchenbuch in unserem Spamfach.

Nun ja, grundsätzlich gibt es darüber eigentlich nichts Neues zu berichten. Dieser Schund enthält lauter Angebote zu definitiv nicht benötigten Leistungen. Und da diese Angebote regelmäßig wie amtliche Schreiben aufgemacht sind, fallen manche Menschen eben darauf herein.

So halten manche Leute den Brief des nutzlosen Ausstellerverzeichnisses Expo-Guide offensichtlich für ein Schreiben eines Messeveranstalters. Sie buchen die angebotene „Leistung“ im guten Glauben, damit ihren Messeauftritt zu unterstützen. Doch Fehlanzeige: Nicht umsonst warnen diverse Messeveranstalter davor, das Formular des Expo-Guide ausgefüllt an das dahinter stehende Unternehmen zurück zu senden. Denn man erteilt einem unseriösen Anbieter einen teuren Auftrag für eine völlig nutzlose Dienstleistung.

Ähnlich verhält es sich mit der Deutschen Markenverlängerungs AG, vor der das Deutsche Patent- und Markenamt auf seiner Webseite ausdrücklich warnt. Gut, zugegeben, in unserem Artikel zu diesem superseriösen Anbieter hieß das Unternehmen noch Deutsche Markenverlängerungs GmbH. Ohne weitere Prüfung gehen wir jedoch davon aus, dass diese Bauernfänger jetzt halt einfach nur anders firmieren. Auch die Adresse hat sich geändert, denn man sitzt jetzt auf der Wittestraße 30 K in 13509 Berlin.

Ansonsten ist alles beim Alten geblieben. Man schreibt uns: „Die Registrierung ihrer Marke ist 10 Jahre gültig und kann um weitere 10 Jahre verlängert werden. Um ihr Markenrecht zu erneuern, sollten Sie dieses Schreiben an uns zurücksenden.“ Doch halt: Genau das sollte man auf keinen Fall machen. Denn dann erteilt man diesen Knalltüten ja einen Auftrag für eine nutzlose Dienstleistung. Immerhin: Für Rückfragen geben diese Granaten sogar ihre E-Mail-Adresse und Telefon- sowie Fax-Nummer an. Und da dieses Spitzenunternehmen uns postalisch zuspammt, geben wir den E-Mail Spammern ebenfalls eine Chance: Man erreicht die Deutsche Markenverlängerungs AG per E-Mail unter verlaengerung@markenverlaengerung.de

Da somit aufgrund des netten Schreibens der hochseriösen Deutsche Markenverlängerungs AG auch deren Domain feststeht, haben wir doch einfach mal Denic befragt. Nach deren Angaben sitzt die Deutsche Markenverlängerungs AG auf dem Kurfürstendamm 21 im 00000 Berlin. Super seriös, das Ganze, oder? Und nein, die Webseite eines solchen unseriösen Spammers rufen wir lieber gar nicht erst auf, denn wer weiß schon, was einen auf der Webseite eines Betrügers wirklich erwartet. Bekanntlich ist eine gewisse Vorsicht immer noch der beste Virenschutz.

Wir erwarten jedenfalls auf der Webseite eines solchen Unternehmens im günstigsten Falle Werbung für deren nutzlose Dienstleistung. Im ungünstigsten Falle könnte uns Malware erwarten, wobei diese Gedankenspiele auch einiges über die Strategie und die daraus folgende Positionierung eines Unternehmens aussagen. Denn wer davon lebt, andere Menschen über’s Ohr zu hauen, dem trauen wir doch glatt weitere Machenschaften in den Grauzonen der Legalität zu.

Die Spam-Mail des Absenders Gelbes Branchenbuch ist da natürlich auch nicht viel besser. Die schicken sogar ein Formular im Format pdf mit, das man doch bitte per Fax retournieren soll. Wir empfehlen dagegen, den Anhang dieser Spam-Mail lieber gar nicht erst zu öffnen. Denn auch hier gilt unsere strategische Grundsatzüberlegung: Wer uns schon eine E-Mail in der Absicht schickt, uns zu bescheissen, von dem erwarten wir doch förmlich, dass sich im Anhang der E-Mail Malware verbirgt.

So, kommen wir nun zu einer echten Management-Empfehlung – schließlich ist die Jörg Haupt Management Consulting ja eine Unternehmensberatung: Vermeiden Sie unnötige Kosten, indem sie sie Briefe wie den von der Deutschen Markenverlängerungs GmbH oder AG oder wie auch immer die Firmierung in Zukunft lauten wird oder des nutzlosen Ausstellerverzeichnisses Expo-Guide einfach wegwerfen. Weitere Kosten können Sie sparen, indem Sie z.B. Spam-Mails wie die des Absenders Gelbes Branchenbuch einfach löschen. Alleine durch Ignorieren des Schreibens der Deutschen Markenverlängerungs AG haben wir nämlich 1.560,00 € zuzüglich der gesetzlichen Mehrwertsteuer eingespart. Soviel wollten diese Abzocker nämlich für ihre nutzlose Dienstleistung haben. 😉

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