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Marketing

Virales Marketing – plumpe Werbung bei Twitter?

Dass man mittels viraler Instrumente wie Facebook oder Twitter kostenlos Marketing für das eigene Unternehmen betreiben kann, spricht sich nach und nach herum. Dass dies nicht immer wirklich etwas mit viralem Marketing zu tun hat, offenbar nicht. Und so stolpern wir in der letzten Zeit immer wieder über neue Follower unseres Twitter-Profils, die hochinteressante Tweets verbreiten wie:

„Wenn Sie jetzt die Leistung XYZ bei uns buchen, erhalten Sie den ersten Monat kostenlos und die folgenden Monate zum einmaligen Sonderpreis von nur 9,00 €.“

Gut, zugegeben, das waren jetzt mehr als die bei Twitter in einer Nachricht möglichen 140 Zeichen. Aber der obige Satz gibt die Aussage der entsprechenden Twitter-Nachricht sinngemäß wieder.

Ähnlich verhält es sich mit folgender Botschaft, die wir nun bei einem Twitter-Profil fanden, das sich mit uns vernetzte:

Twitter schlechte Werbung 001

Na Bravo! Das war sicherlich nicht die Intention der Erfinder der sozialen Netzwerke. Denn hier wird faktisch der Spam in das soziale Netzwerk Twitter übertragen.

Dies ist jedoch charakteristisch für viele Unternehmen, bei denen Marketing eher wie eine lästige Pflichtübung aussieht und die damit jede Menge Chancen geradezu verschenken. Auf deren Webseiten oder auch in deren Printmedien erfährt man mitunter nicht einmal, was das Unternehmen überhaupt macht. Auch erfährt man meist nicht, warum man denn ausgerechnet auf die Leistungen eben dieses Unternehmens zurückgreifen soll. Frei nach dem Motto: „Wir müssen ins Internet!“ wurde dann vor einigen Jahren eine meist nicht einmal für die Suchmaschinen optimierte Webseite zurechtgezimmert und online gestellt.

Und da man ja heute „ins Web 2.0 muss“, wird eben kurzerhand die Werbung nach Twitter oder Facebook verlagert. Allerdings wird dabei ein wichtiges Detail übersehen: Wenn nämlich Menschen Werbung in Zeitungen überblättern und Fernsehwerbung wegzappen stellt sich doch die Frage, warum sich plötzlich irgend jemand im Social Web dafür interessieren sollte.

Das Ergebnis sind sinnlos verballerte Werbebudgets. Denn natürlich haben wir uns umgekehrt nicht mit den entsprechenden Twitter-Spammern vernetzt. Denn wenn ich doch schon Pop-up-Blocker verwende, den Zeitungen beiliegende Werbeprospekte ungesehen wegschmeiße und Fernsehwerbung wegzappe wüsste ich nicht, warum ich mir dann plötzlich meinen Twitter-Kanal mit plumper Werbung zuballern lassen sollte.

Virales Marketing ist eben doch nicht einfach nur ein lustiges Video bei YouTube oder das Twittern des Angebots zweier 50 cm langer Rundstahlketten mit 8 Karabinerhaken bei Ebay. Richtig und konsequent angewendet kann jedoch ein echter Markenaufbau mit viralen Instrumenten gelingen.

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